03.06.2017

Für heute habe ich mir den Aufstieg auf den Sulphur Mountain vorgenommen. Laut der Touristeninformation dauert der Aufstieg ca. 2 Stunden. Nun da ich ungeübt bin, werde ich da wohl etwas länger benötigen.

Der Sulphur Mountain ist 2.451 Meter hoch. Banff liegt auf 1.399 Meter – es galt also 1.052 Höhenmeter zu überwinden. Die konkreten Zahlen habe ich erst nach dem Aufstieg recherchiert, ich wollte mich nicht von harten Fakten entmutigen lassen.

In Banff startet ein kostenfreier Shuttle-Bus, der einen bis zur unteren Seilbahn-Station fährt, hier hat man dann die Wahl entweder man fährt mit der Gondel hinauf (in diesem Fall sollte man im Vorfeld online ein Ticket buchen, es kann wohl manchmal sehr voll sein) oder man steigt den ausgewiesenen „Hiking trail“ hinauf. Der Trail hat von Beginn an eine ordentliche Steigung. Obwohl es nicht übermäßig warm war, bin ich schnell ins Schwitzen und Schnaufen gekommen. Da sich der Pfad im Zickzack den Berg hinaufwindet, wobei er zwischen hohen Nadelbäumen verläuft, kann man nicht wirklich erkennen, wie viel man schon geschafft hat. Nach 2 Stunden, war jedenfalls noch kein Ende in Sicht. Die Abstände in denen ich Pausen eingelegt habe, um wieder zu Atem zu kommen und den Puls runterzufahren, wurden häufiger.

Da es sich um einen Wanderweg handelte, gab es keine Parkbänke auf denen man es sich bequem machen konnte. Durch das Schmelzwasser (es gab noch Schneeflecken auf dem Berg) war der Weg teilweise auch feucht und schlammig. Aber hin und wieder habe ich einen Felsvorsprung gefunden, auf den ich mich niederlassen konnte. Der Wanderweg war definitv kein Spazierweg, neben den matschig-feuchten Stellen, gab es auch einige Passagen, an denen der Weg doch recht uneben und/oder sehr schmal war. Ein paar Mal sah mir die Kante nicht besonders stabil aus. Allerdings war es nie wirklich heikel oder gefährlich. Aber Menschen mit Höhenangst, könnten an der ein oder anderen Stelle schon ins Schwitzen geraten.

Nach ca. 3 Stunden muss ich auf die entgegen kommenden Wandere einen ziemlich erschöpften Eindruck gemacht haben, jedenfalls wurde mir Mut zu gesprochen, dass ich das Gröbste geschafft hätte, dass es nicht mehr weit sei, dass es nur noch 20 Minuten wären.

Nach 3,5 Stunden hatte ich das obere Ende der Seilbahn erreicht und dort gab es dann auch endlich ein paar Picknick-Tische und -Bänke. Erstmal setzten … ausruhen. Da man quasi auf der Rückseite der Seilbahn ankommt, habe ich erstmal gar nicht so richtig realisiert, dass es da oben auch noch einen ziemlich langen Bohlenweg mit Treppenstufen über den Gipfelkamm hinüber zu einer weiteren Bergspitze mit einer alten Wetterstation drauf gibt. Außerdem gehört zu der Seilbahnstation ein Souvenir-Laden, ein Restaurant, ein kleines Museum und natürlich obendrauf eine Aussichtsplattform. Also genug um sich die nächsten 3 Stunden die Zeit zu vertreiben … denn ab 19:00 Uhr ist die Abfahrt mit der Seilbahn kostenfrei. Nachdem ich mich etwas erholt habe, habe ich zu erst einmal die Bergszenerie aus allen möglichen Blickwinkeln photografiert.

Ich habe mich auch bis zur Wetterstation hinüber und hinauf gekämpft, da herrschte aber ein solches Gedränge – alle wollten ein Selfie vor der Wetterstation machen – dass ich ohne Foto den Rückzug angetreten habe.

Als nächstes bin ich erstmal im Restaurant einkehrt, meine Wasservorräte hatte ich beim Aufstieg aufgebraucht und ich war recht durstig.

Bei einem Blick in den Spiegel stellt ich fest, dass meine  Nase und mein Kinn von der Sonne ziemlich rot geworden waren. Ich hatte schon in den letzten Tage bemerkt, dass ich dringend einen Hut mit Krempe bräucht, hatte aber noch nicht den richtigen gefunden. Beim Schlendern durch den Souvenirladen bin ich dann auf einen navyblauen Tilley gestoßen. Original Kanadische Produktion für alle Lebenslagen gemacht, schützt vor Regen, Wind und Sonne und hält, dank einer speziellen Bindetechnik des Kinnbandes, selbst dem schlimmsten Sturm stand.

Auch dem kostenfreien Museum habe ich einen kurzen Besuch abgestattet. Es gibt einen kleinen Kinoraum in dem man Überflugbilder von der Berglandschaft und dem nahegelegen Eisfeldern gezeigt bekommt, außerdem gibt es eine recht interessante Ausstellung zu den in den Bergen lebenden Wildtieren.

Schließlich bin ich um 19:15 Uhr kostenfrei mit der Gondel wieder runtergefahren.

Das war ein sehr anstrengender Tag. Am Sonntag gönne ich mir einen Faulenzertag.

P.S.: Es ist Sonntag, ich habe keinen Muskelkater, dank intensiver Pflege mit After Sun Lotion hält sich der Sonnenbrand auf Nase und Kinn in Grenzen.

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Kommentare

  1. Hi Jutta, prima Anfänger-Bergsteiger-Leistung. Kannst Du stolz drauf sein. Und der Hut steht Dir auch echt gut.
    LG Isch

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