16.09.2017
Mein privater Fahrer holt mich pünktlich um 9:00 Uhr am Hotel ab … Als wir am Elefanten-Tempel vorbeikommen ist dort bereits riesen Gedränge … jede Menge Touristen … mein Guide fragt mich, ob ich mich zwischen den Touristen durchschieben mag… oder lieber einen Tempel, wo nicht so viel los ist … Ich weiß, der Elefanten-Tempel ist viel gerühmt… aber bei den Menschenmaßen werde ich weder gute Fotos bekommen noch Spaß an der Besichtigung haben … lieber einen kleinen nicht ganz so spektakulären Tempel für mich alleine 🙂
Mein Wunsch ist dem Fahrer Befehl … er fährt mich zum Pemerintah Kabupaten Klungkung … den habe ich tatsächlich ganz für mich allein 🙂 Hier erfahre ich, dass jeder (Mann als auch Frau) bei Betreten eines Tempels einen Sarong tragen muss. Mein Guide hat zum Glück vorgesorgt und einen Leihsarong für mich dabei … natürlich gibt es geschäftstüchtige Händler an jedem Tempel die dem unvorbereiteten Touristen gerne einen völlig überteuerten Sarong verkaufen. Also wickele ich mir das Stofftuch über meiner Hose um die Hüfte und los geht’s.
Obwohl es durchaus einige Parallelen zu den Tempeln in China gibt, z. B. die wie auf einander gestapelten geschwungenen Dächer, haben die Tempel in Bali doch ihren ganz eigenen Stil. Besonders die „Wächter-Skulpturen“ und Säulen sehen einfach ganz anders aus.
Bevor ich richtig ins Schwitzen komme … es ist natürlich auch heute drückend-schwül … sind wir wieder im klimatisierten Auto unterwegs zum nächsten Ziel.
Es geht zu einem versteckt gelegenen Wasserfall … sehr beliebt als Ausflugsziel bei den Einheimischen … wir müssen unzählige Stufen in die Tiefe steigen … der Aufstieg kann ja heiter werden 🙁 … endlich erreichen wir den Grund des Tals… der Weg führt weiter an einem Fluß entlang … noch mehr Stufen in die Tiefe … das entpuppt sich hier mehr und mehr als abenteuerliche Kletterpartie und dann heißt es auch noch Schuhe ausziehen und durchs Flußbett waten … arrggg … nach meinen Erfahrungen mit Barfußlaufen beim Schnorcheln am Great Barrier Reef, wollte ich eigentlich nicht mehr unbedingt barfuß über unwegsames Gelände … und das Flußbett ist voller Kies … der Guide glaubt wohl ich würde übertreiben und zieht mir einfach meine Schuhe und Strümpfe aus … huch… Berührungsängste hat der schon mal keine… jeder Schritt wird zur Qual … zwischendurch gibt es auch noch ein paar kleinere Klettereinlagen über Felsen … ich mag das nicht … ich überlege ernsthaft das Unterfangen abzubrechen … dann haben wir den Wasserfall endlich erreicht … wir stehen in einer Art Grotte, die nach oben eine Öffnung hat durch die das Wasser fällt … das könnte tatsächlich sehr schön aussehen… wenn da nicht eine Phalanx von Männer mit Ihren Kameras stehen und Fotos von einem Model im Bikini schießen würden, das im Wasserfall posiert .
Ich fühle mich unwohl, ich will weg von dieser Fleischbeschau, zurück und meine Schuhe wieder anziehen …
Also machen mein Guide und ich uns auf den Eiertanz zurück über Kiesel und Gestein … Mein Guide gibt sich wirklich Mühe die besten Trittstellen für mich zu finden, trotzdem habe ich am Ende einen dicken blauen Fleck unter dem Linken Fuß … es ist mir ein Rätsel… wie andere das machen … für mich ist Barfußlaufen auf irgendetwas anderem als Teppich oder Fließen Hölle auf Erden … als ich endlich meine Schuhe wieder an habe, mache ich dann doch noch ein paar Fotos von der Schlucht in der wir unterwegs waren. (siehe Titelbild)
Wir beginnen mit dem Aufstieg, die unzähligen Stufen empor… der Schweiß rinnt zumindest bei mir in Strömen … ich brauche jede Menge Pausen… gut das ich reichlich Wasser dabei habe … trinken, trinken, trinken …
Irgendwann sind wir wieder oben … etwas ermattet steige ich in den Wagen und lasse mich von der Klimaanlage runterkühlen.
Jetzt geht es wieder zu einem Tempel… dieses mal aber nicht zu irgendeinem, sondern zum größten und bedeutendsten Tempel in Bali: Pura Besakih
Natürlich muss man auch hier wieder den Sarong anziehen … als ob es nicht auch so schon heiß genug wäre … 😉
Es ist schon erstaunlich wie groß die Tempelanlage ist. Alle Elemente sind mit feinen Steinmetzarbeiten liebvoll gestaltet …der Blick über die Landschaft ist großartig … wenn mir doch nur nicht so heiß wäre … puh
Jetzt ist es erstmal Zeit für die Mittagspause:
Mein Guide fährt mich zu einem Ausflugslokal hier gibt es ein nicht ganz zu prickelndes All-you-can-eat-Buffet und einen traumhaften Blick auf Reisterassen …
Zum Abschluß geht es dann nochmal in einen Tempel … hier werden Fledermäuse verehrt … dementsprechend befindet sich auf der Tempelanlage eine Höhle mit jede Menge Fledermäuse …
Auf der Rückfahrt bietet mein Guide mir noch einen Stopp bei einer Kaffee Plantage an… aber ich habe für heute genug … ich fühle mich klebrig und erschöpft … und Kaffee ist ja ohnehin nicht mein Getränk … schon gar nicht der Luwak-Kaffee (die Kaffee-Bohnen werden von Fleckenmusangs gefressen und ausgeschieden, bevor sie zu Kaffee verarbeitet werden)
Der Tag war schön, aber anstrengend … ich kämpfe immer noch sehr mit dem Klima … vielleicht war Bali keine so gute Idee …