17.08.2017
Wenn man in Cairns ist, dann gehört ein Ausflug ins Great Barrier Reef auf jeden Fall ins Programm…. die Möglichkeiten sind vielfältig. Von einer Nichtschwimmer-Tour im Glasboden-Boot über Schnorcheln, mit speziellem Helm auf einem Unterwasser-Balkon spazieren oder das besagte Schnuppertauchen bis hin zum zertifizierten Tauchgang…alles ist in verschiedenen Varianten und Kombinationen möglich.
Wie schon früher erwähnt, bin ich noch nie in offener See geschwommen auch geschnorchelt habe ich bisher noch nicht. Ich kann nicht einschätzen wie gut und ausdauernd ich bin. Daher entscheide ich mich für die sichere Variante…. Schnorcheln vom Ponton aus. Dies bietet einen leichten Zugang zum Wasser und für den Fall der Fälle ist eine Glasboden-Boot-Tour inklusive… Falls das mit dem Schnorcheln also ein Reinfall wird, kann ich zumindest ein bißchen was sehen …außerdem könnte ich vor Ort auch noch den Unterwasser-Helm-Spaziergang dazu buchen…. das ist allerdings ein teuerer Spaß … ist ehr unwahrscheinlich, dass ich die Option ziehe.
Bei all diesen Möglichkeiten werde ich doch wohl irgendwas zu sehen bekommen 🙂
Wie nahezu überall gibt es auch hier einen offiziellen Fotografen, der mein Abenteuer in Bildern festhält 🙂
Die Fahrt zum Great Barrier Reef dauert gute 90 Minuten… Es wird nochmal die Werbetrommel für alle Angebote gerührt. Ich buche noch eine Anfänger-Tour mit der Meeresbiologin dazu. Dann weiß ich wenigstens, was ich da sehe und bin die erste halbe Stunde nicht „unbeaufsichtigt“ 😉
Die Entscheidung erweist sich als goldrichtig … ein schweizer Ehepaar hat ebenfalls die Schnuppertour gebucht … die Meeresbiologin spricht Deutsch mit uns und gibt uns nochmal Tipps und Hilfestellung in Bezug aus Schnorcheln. … Die ersten 10 Minuten habe ich ganz schön zu kämpfen … immer wieder atme ich durch die Nase ein oder aus …wodurch Wasser in die Maske kommt … das Mundstück abzudichten bereitet mir auch Probleme, so dass ich ständig etwas Salzwasser im Mund und dem Schnorchel habe … Das Wasser am Great Barrier Reef ist sehr salzig … kommt mir viel salziger vor als die Nordsee oder das Mittelmeer …
Da ich mich für den Anfang nur an einem Rettungsring festhalten muss, mit dem wir von der Meeresbiologin an die interessanten Stellen geschleppt werden, kann ich mich auf meine Schnorcheltechnik konzentrieren … nach und nach klappt es immer besser … Die Unterwasserwelt ist faszinierend. Direkt um uns herum flitzen Zebrafische… Clownfische … Regenbogenfische … und dann ist da noch Walli, der riesige Napoleon-Fisch (siehe Titelbild) …
Die Informationen, die uns die Meeresbiologin gibt sind interessant … z. B. hätte ich die Clownfische gar nicht als solche erkannt, da sie Unterwasser gar nicht so schön orange leuchten … sie sehen eher Grün-Braun aus… man benötigt spezielle Lichtfilter um den Effekt bei Unterwasserbildern aufzuheben.
Nach einer guten halben Stunde habe ich das mit dem Schnorcheln raus und weiß eine Menge mehr über Korallen und Fische im Great Barrier Reef. Von jetzt bin ich auf mich allein gestellt… um sicher zu gehen, dass ich mich in meiner Begeisterung nicht überschätze und unversehens zum Rettungseinsatz werde, besorge ich mir noch ein Schwimmweste bevor ich alleine losschwimme. Wie ein Kind im Bonbonladen weiß ich gar nicht wo ich hinschauen soll … bunte Korallen, Fische … einfach super … ich will allerdings nicht so tun, also ob hier alles in bester Ordnung wäre … auch wenn die Betreiber das Thema etwas herunterspielen … die Schäden, die die globale Erwärmung an den Korallen hinterlässt, ist auch für mich als Laien deutlich zu erkennen … viele Korallen sind farblos bzw. weiß … also entweder im Sterben oder bereits tot. Das macht mich etwas traurig … Wahrscheinlich sind all die vielen Menschen die hier gerade rumschwimmen nicht gerade gut für das so empfindliche ökologische Gleichgewicht … ich verweile nicht lange bei diesen trübsinnigen Gedanken … es ist einfach so schön …
Ich glaube, ich wäre überhaupt nicht mehr aus dem Wasser heraus gegangen, wenn ich nicht irgendwann ein dringendes Bedürfnis verspürt hätte 😉
Von einer Mitreisenden, mit der ich während der Fahrt zum Riff ins Gespräch gekommen bin, lasse ich mich überreden die nächste Glasboden-Boot-Tour mitzumachen. Wenn man nicht selbst ins Wasser kann oder will, mag das eine nette Option zu sein … aber ganz ehrlich, auch wenn wir ein paar wirklich große Fische … Barramundi und ehrer kleine Hai entdecken … das hat nichts mit der Faszination zu tun, wenn man direkt zwischen den Fischen und Korallen treibt… da wäre ich besser noch was schnorcheln gegangen.
Während des Tages entwickelt sich bei mir zunehmend ein Problem … ich bin es leider überhaupt nicht gewohnt barfuß über rauen Untergrund und Gitterroste zu laufen… durch das Salzwasser werden meine Fußsohlen immer weicher und empfindlicher … zum Schluß tut jeder Schritt so wehe, dass ich mich am liebsten einfach hingesetzt hätte…. die kleine Meerjungfrau lässt grüßen …
Trotzdem war der Tag einfach wunderschön … und ich werde bestimmt mal wieder Schnorcheln … da ich in so guter Laune bin, gönne ich mir das teure Luxus-Bild-Paket, dass man auf einem kleinen Clownfisch-USB-Stick kaufen kann. Eine schöne Erinnerung. 🙂