08.09.2017

Die heutige Tour startet etwas später … es geht um 7:15 Uhr wieder am Hibiscus Shopping Center für mich los … dieses Mal geht es in den Litchfield National Park … ich bin wieder mit offroad dreaming unterwegs. Wre sind wieder ein kleine Gruppe (8 Personen) und zwei Chinesinnen kenne ich schon von gestern … es gibt ein großes Hallo 😉

Unser erstes Ziel sind die Termite Mounds … riesige Termitenbauten … teilweise so groß, dass man von Kathedralen spricht … es gibt viele verschiedene Termitenarten in Australien … hier um Darwin kann man zwei unterschiedliche Termitenbauten sehen… das Titelbild zeigt jede Menge Bauten von sogenannten Magnet-Termiten … die richten ihre Bauten am Magnetfeld der Erde aus, so dass sie alle eine erkennbare Ost-West-Ausrichtung haben … die flachen, breiten Termitenbauten in grau sehen ein bißchen wie ein Friedhof aus…. 😮

Die zweiten Termitenbauten haben eine andere Farbe und Struktur und sind teilweise auch viel höher…

Ganz schön groß … für einen so großen Bau brauchen die Termiten ca. 50 Jahre … was bedeutet, dass die Königin entsprechend alt ist, denn stirbt die Königin, stirbt das gesamte Volk, der Bau wird nicht von anderen Termiten übernommen.

Ich muss an einen Horrorfilm denken, den ich vor Jahren gesehen habe … irgendwas mit Killertermiten … wenn ich mir vorstelle, wie viele Termitenhügel ich überall in Australien gesehen habe, wenn die auf einmal alle auf den Kriegspfad gegen uns Menschen gingen … gute Nacht Menschheit….

Damit ist der Bildungsteil unseres heutigen Programms aber schon abgeschlossen und wir wenden uns schöneren Themen zu … Wasserfällen inkl. Schwimmen gehen … so zumindest der Plan …

Als erstes steuern wir die Wangi Falls an …

Ich hatte wirklich vor auch schwimmen zu gehen … ähm … aber für 20 Minuten ins Wasser hüpfen? …. dann weiter ziehen ins nächste „Loch“ … das erscheint mir irgendwie unsäglich unpraktisch und stressig … ich bin unschlüssig … den Ausschlag geben dann aber die merkwürdigen Schlieren auf dem Wasser … die Pflanzen und Tiere im Wasser … und jede Menge Insekten am Ufer … über dem Wasser … und auf dem Wasser … nein ich mag nicht, vielleicht beim nächsten …. ich gehe ein bißchen spazieren und mache Fotos …

Bevor es weitergeht gibt es wieder ein Picknick… dieses Mal können wir uns unsere eigenen Wraps wickeln … mit Salat, Salami und Schinken … verschiedenen Saucen und Dips und als Nachtisch gibt es Orangenstücke … sehr schön …

Wir steuern die Florence Falls an einen sehr schönen Zwillingswasserfall … auch hier sind wieder 20 Minuten für Baden oder Spazierengehen veranschlagt … ich kann mich mit dem Konzept irgendwie nicht anfreunden … Es ist nicht so, dass die anderen alle an allen Badestellen ins Wasser springen, aber die meisten nehmen wenigsten eine oder zwei mit … mir wäre es lieber, wir würden eine Wasserstelle nutzen und dann vielleicht 40 Minuten oder ein Stunde Zeit haben …

Ich bleibe erstmal beim Spazieren und Fotografieren … es gibt ja noch eine dritte Chance aufs Baden … das Buley Rockhole … ich hatte es ernsthaft vor … ich war in meinem Tankini am Wasser, der dicke Zehe war auch schon nass … aber das unebene Gelände und jede Menge Leute die um mich herumwuselten … keine Ahnung … das ist einfach nicht meins … und jetzt habe ich noch nicht mal ein paar Fotos von diesem ausgesprochen malerischen Wasserlauf der sich über mehrere Stufen in kleine Pools ergießt … nun gut … ich bin definitiv kein „Quick-and-Dirty-Naturgewässer-Bader“ … die Landschaft war auch so sehr schön … 😉

Nach diesem eher relaxten Part des Ausflugs ist nun Adrenalin angesagt … Krokodilfütterung auf dem Adelaide River … Bisher habe ich die Krokodile ja nur träge am Ufer liegen oder im Wasser treiben sehen … jetzt sollen wir die Tiere in Aktion zu sehen bekommen …

Schon unser Guide selbst ist eine Sehenswürdigkeit … ein ca. 60-jähriger Weißer mit langem grau-weißen Rauschebart … einem alten Filzhut auf dem Kopf, der hinten ein riesiges Loch hat (hat da jetzt ein Krokodil seine Spuren hinterlassen oder dient das zu Lüftungszwecken?)… altem zerschließenem Leinenhemd … irgendeiner Shorts … und der absolute Hammer barfuß! auf Rollsplitt! … die Füße sehen entsprechend ungepflegt aus … außerdem hat der Kerl einen derart breiten Akzent, dass ich Schwierigkeiten habe seinen Ausführungen auch nur halbwegs zu folgen … scheint eigentlich Anthropologie studiert zu haben … war bei verschiedenen Indigenen Völkern und hat deren Lebensweise studiert in dem er bei Ihnen gelebt hat …. und dann hatte er irgendwann eine Lust mehr Schuhe und einen Anzug zu tragen … hat seine Leidenschaft für die Krokodile entdeckt …

Auch hier gibt es viele Krokodile … zum Großteil Weibchen … jedes Weibchen hat eine Revier von ca 50 Meter Flußufer … und schon hält unser Guide ein Hühnchenteil an einer langen Stange über Bord und lässt es  immer wieder aufs Wasser klatschen … erst scheint nichts zu passieren … aber dann sehe ich auf einmal aus dem Augenwinkel einen Schatten ganz dicht am Boot … hat sich das Krokodil doch von hinten herangepirscht … und dann schnellt es auch schon hoch und schnappt sich das Huhn …

Die Prozedur wird diverse mal an verschiedenen Stellen wiederholt … mit Erklärungen angereichtert … darüber das Krokodile 40 mal Ihre Zähne wechseln … über das Revierverhalten … über Fressgewohnheiten … und auch über die Paarung … auf dem Bild sieht man im Vordergurnd das Männchen im Hintergrund ein Weibchen … da gerade Paarungszeit ist, lässt das Männchen das Weibchen in Ruhe … es gibt keinen Fressneid und auch kein Gerangel als das Weibchen in dem Versuch das Huhn zu bekommen auf dem Männchen landet.

Die Art wie die Krokodile lautlos und schnell auftauchen und die explosive Schnelligkeit mit der sie zuschnappen und sich bewegen können ist schon heftig … insgesamt finde ich die Vorführung jedoch grenzwertig … ich glaube zwar nicht, dass die Tiere unter der Vorführung leiden … zumal Krokodile ein extrem schlechtes Gedächtnis haben … nach 3 Sekunden haben sie schon wieder vergessen was passiert ist …  aber die Art wie sie mit dem Huhn angelockt und vorgeführt werden … das Huhn ihnen immer wieder aus dem Maul gezogen wird… damit sie den Hals recken und sich präsentieren … die Kiefer zuschnappen lassen … hinterlässt ein unschönes Gefühl … die Faszination für die Krokodile kann das allerdings nicht mindern … zum Abschluss werden wir alle noch von einem peitschenden Schwanzschlag mit schlammigen Wasser bespritzt … Natur pur 😉

Auch dieses Mal werde ich vom Guide bis in mein Resort zurückgefahren … die Touren mit einem kleinen Anbieter zu machen war eine gute Entscheidung … die kleinen Gruppen, der persönliche Umgang und das Picknicken waren schön … und was die Qualität der Informationen und Sehenswürdigkeiten angeht, stehen die den großen Anbietern in nichts nach.

Facebooktwittermail