31.08.2017

Heute erwartet mich eine ganz besonderer Erfahrung … eine Helikopter-Flug über den Uluru … ich bin so aufgeregt … wie wird es sein in einem Helikopter zu fliegen? … normalerweise habe ich ja mit Fliegen keine Probleme … aber bei einem Helikopter ist das Flugverhalten ja anders … hoffentlich wird mir nicht schlecht ….

Um 9:15 Uhr morgens geht es los … wir sind zu fünft als es zum Helikopter Startplatz geht …

Neben unseren Namen müssen wir auch unser Körpergewicht angeben … ich habe seit 4 Monaten nicht mehr auf der Waage gestanden … was weiß ich ob ich zu- oder abgenommen habe…egal ich gebe meine letztes mir bekannte Gewicht an… auf ein paar Gramm mehr oder weniger kommt es nicht an 😉 … zuerst denke ich, dass es nur um das Gesamtgewicht und den Spritverbrauch geht … aber als wir später die Plätze zugewiesen bekommen wird klar, dass es auch um eine ausgewogene Gewichtsverteilung innerhalb des Helikopters geht.

Aber bevor wir einsteigen, heißt es erstmal kurz vor den Helikopter stellen und ein „Beweisfoto“ machen 😉 … (siehe Titelbild)

Wir bekommen alle klobige Kopfhörer mit Mikrofon an … angeblich sollen wir uns unterhalten könne … erste Tests ergeben aber, dass wir nix hören ??? dann stellt sich raus, dass der Pilot den Sprechfunk noch nicht angeschaltet hatte und wir hören uns doch… wir sind ja auch noch am Boden … alles gut…

Seid wann laufen denn die Rotoren … bin so auf den Sprechfunk konzentriert gewesen, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass die schon laufen … Die Kopfhören bieten offenbar einen rechtguten Schallschutz …. gespannt schaue ich aus dem Fenster um ja nicht den Moment zu verpassen wenn wir uns vom Boden lösen … und dann geht es senkrecht nach oben … ganz sanft … 🙂 … ui ! … ich habe schon diverse Fahrstühle erlebt, die ruckhafter „abheben“ … fasziniert schaue ich zu, wie wir an Höhe gewinnen und die Häuser, Autos und Helikopter unten am Boden auf Spielzeuggröße schrumpfen.

Der Helikopter-Pilot manövriert ganz behutsam … da die starke Beschleunigungsphase, die einem bei einem Flugzeug in den Sitz drückt, fehlt und wir zwar schnell aber offensichtlich auch nicht zu schnell senkrecht nach oben steigen… empfinde ich das Helikopterfliegen körperlich als wesentlich angenehmer als das Fliegen mit einem Flugzeug …dadurch, dass wir alle direkt an den recht großen Fenstern sitzen, haben wir eine fantastische Aussicht … Der Helikopter fliegt zwischen dem Uluru und den Kata Tjutas durch … auf meiner Seite kommen erstmal die Kata Tjutas in Sicht…

Der Pilot fliegt geschickt eine Schleife, so dass wir alle den Uluru einmal von allen Seiten sehen können …

Ist der riesig… und die Gleichmäßigkeit der Rillen … als ob ein Riese mit einem Reibeisen drüber gefahren wäre … Mitten auf der flachen Ebene plötzlich dieser Berg … und dann sind unsere 15 Minuten Staunen vorbei … der Uluru gerät außer Sicht … und schon bin ich wieder am Boden … ein wirklich tolles Erlebnis … schon das Helikopterfliegen alleine wäre es wert gewesen … aber den Uluru von oben zu sehen, ist eine besondere Erfahrung…

Um 10:30 Uhr bin ich schon wieder zurück im Hotel … ich könnte jetzt natürlich einfach an den Pool gehen … ja, es gibt hier mitten in der Wüste einen Pool 😉 … aber ich habe mir für heute noch einen zweiten Programmpunkt vorgenommen… Mit dem Hop-on-Hop-off-Shuttlebus lasse ich mich zum Uluru fahren. Zusätzlich zu dem Ticket für den Bus musste ich noch ein Park-Ticket kaufen … dieses ist 3 Tage gültig, was gut ist, da ich es auch in den nächsten Tagen noch brauchen werde.

Der Hop-on-Hop-off-Bus fährt einmal um den Uluru herum und hält an verschiedenen Stellen… je nachdem wo man aussteigt, kann man verschieden lange Wanderungen machen. Angeblich kann man innerhalb von 3 – 4 Stunden einmal um den Uluru herum laufen … das sollen nur so 10 km sein ??? aber der sieht doch so riesig aus … ich habe irgendwie gedacht, dass man mehrere Tage brauchen würde um drum herum zu laufen. 😐 … Nur 10 km und dieses Mal alles flach … das sollte ich nach all dem Rumgelaufe in den letzten Monaten schaffen. Zur Not kann ich ja auch beim „Halfway-Haltepunkt“ den Bus zurücknehmen.

Beim Startpunkt des Basewalks bin ich erstmal irritiert, da steht ein Schild, dass es erstens respektlos gegenüber den Aborigines und zweitens auch ziemlich gefährlich ist auf den Uluru zu klettern … aber trotzdem gibt es Menschen, die offenbar nicht anders können …

In Echt ist das noch viel steiler als es hier auf dem Bild wirkt … ich erweise den Aborigines und ihrer Kultur den gebührenden Respekt und bleibe (nicht ganz selbstlos) am Boden und beginne mit meiner Wanderung um den Uluru 😉

Meine erste Erkenntnis … man darf den Uluru nicht von allen Seiten fotografieren … es gibt so genannte „sensitive scenic“ diese Ansichten vom Uluru sind den Aborigines besonders heilig, da in ihnen besondere Geschichten und Ahnen enthalten sind, also bitte nicht fotografieren … Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die entsprechenden Schilder immer genau berücksichtigt habe … aber ich habe mich bemüht und ein oder zweimal ein schlechtes Gewissen gehabt, weil ich den Verdacht bekommen habe, dass ich nicht hätte fotografieren sollen … [naja … zumindest ein schlechteres Gewissen als damals in der Sixtinischen Kapelle 😉 ] Auf jeden Fall habe ich für diesen Blog nur Bilder ausgesucht, bei denen ich mir sicher bin, dass sie erlaubt waren 🙂

Eine weitere Erkenntnis … es gibt verdammt viele hohe Bäume und Büsche und andere Pflanzen in dem Gebiet um den Uluru … Da die Gegend ungewöhnlich viel Regen hatte, stehen viele Pflanzen in schönster Blütenpracht am Wegesrand und laufen dem Uluru ein bißchen den Rang als Fotomotiv ab …

Ich umrunde tatsächlich innerhalb von knapp 4 Stunden den kompletten Uluru … die letzten 1,5 Stunden … so ab 14:30 Uhr wurde es ziemlich heiß und drückend … beim nächsten Mal würde ich schauen, dass ich die Tour früher beginne, um nicht in die Nachmittagshitze zu geraten … ging aber ja wegen dem Helikopter-Flug nicht … ich habe natürlich auch all die kleinen Abzweigungen zu den besonderen Sehenswürdigkeiten genommen… So auch zu der Familien-Höhle mit Wandmalereien

Ich muss ja gestehen, dass ich beim Anblick den etwas ketzerischen Gedanke hatte, dass da ein paar Kinder an der Wand geschmiert haben … aber fotografiert habe ich es natürlich trotzdem 🙂 Leider stand auf dem Info-Schild nichts Erhellendes … es bleibt also unklar, was hier abgebildet ist.

Zurück im Resort … besorge ich mir wieder mal etwas zu essen in dem Supermarkt … und muss feststellen, dass der nicht nur teuer ist, sondern wohl auch nicht jeden Tag Ware bekommt … der Fertigsalat, der mir gestern so gut geschmeckt und denn ich deshalb heute nochmal nehmen wollte, ist aus … probieren wir halt was anderes …wir sind ja flexibel 😉

ich lasse den Abend gemütlich bei einem (anderen) Salat ausklingen und freue mich auf morgen 🙂

 

 

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