13./14.08.2017

Heute geht es für einen kurzen 2 Nächte Zwischenstop nach Brisbane. Heute mal mit Virgin Australia … ob da nur Junfrauen mitfliegen dürfen? … Nach meiner Jungfräulichkeit wird zwar nicht gefragt [geht ja auch keinen was an;-)] … aber ich führe schon wieder die 7 kg Handgepäck-Diskussion und dieses Mal gibt es kein Erbarmen mit mir, es muss noch irgendwas in den Koffer … Herr hilf und mach, das die Nähte von meinem Koffer halten. Also werden das Navi der Ebook-Reader (im Nachhinein eine blöde Idee, hätte gerne in meinem Reiseführer geschmöckert) und der Bluetooth-Lautsprecher trotz extremer Bedenken was Bruch und Diebstahl angeht in den Koffer praktiziert. Damit bringe ich mein Handgepäck auf 7,6 kg was offenbar akzeptabel ist. Der Rest der Flugreise bleibt ereignislos.

In Brisbane angekommen führt mich mein erster Weg in die Touristeninformation, ich benötige Unterstützung bei der Organisation einer der wichtigsten Etappen auf dieser Reise … eine Fahrt mit dem Ghan. Ich will nicht die ganze Tour von Adelaide aus bis nach Darwin machen, sondern erst in Alice Springs zusteigen. Meine Versuche das in Eigenregie online zu machen waren erfolglos, also muss kompetente Unterstützung her. Nach einer halben Stunde ist klar: es liegt nicht an mir, sondern schlicht und ergreifend daran, dass der Ghan bis Anfang September komplett ausgebucht ist und auch danach gibt es nur die superteueren Deluxe-Schlafkabinen …. die sprengen mein Budget um ein Vielfaches… schon das Ding mit dem Rocky Mountaineer war bekloppt teuer, schweren Herzens verabschiede ich mich von der Idee mit dem Ghan zu fahren.

Ich bekomme ein paar interessante Vorschläge zu Alternativrouten … ich muss meinen groben Plan nochmal überdenken und ggf. umstellen. Jetzt muss ich noch den bevorstehenden Tag in Brisbane klar machen. Ich möchte zum Lone Pine Koala Sanctuary. Die Buchung ist schnell erledigt und den Rest des Nachmittags nutze ich, um in Brisbane am Fluss entlang zu bummeln, über den sonntäglichen Markt zu schlendern und noch einmal einen Maiskolben am Stil zu essen.

Wie ich in Sydney gelernt habe, ist es nicht in jedem Bundesstaat Australiens erlaubt sich mit Koala-Bär auf dem Arm ablichten zu lassen … Queensland gehört zu den Staaten, die es erlauben … und im ältesten Koala Sanctuary Australiens (seit 1929) ist das die Attraktion. Meine Mutter war bei Ihrem Australien-Trip hier und hat ein tolles Bild mitgebracht … das wollte ich unbedingt auch machen.

Für die Hintour habe ich eine Flußfahrt gebucht. Die Landschaft ist sehr schön … aber wo bitte ist der Ausknopf für die langweiligen Kommentare vom Band zu Landschaft und Gebäuden? Diese Brücke wurde im Jahre x von y gebaut … sieht wie ne ganz normale Brücke aus den 80er Jahren aus, also eher pragmatisch häßlich… ich gebe mein möglichstes die Kommentare zu ignorieren … wer mich kennt weiß, dass ich das nicht wirklich kann, irgendwie bekomme ich also doch mit was über Edelvillen … Folgen von Überschwemmungen und daraus resultierenden Flutschutzmaßnahmen erzählt wird … jetzt habe ich wieder unfreiwillig unnützes Wissen in meinem Hirn eingelagert… Hoffe das setzt sich nicht zu fest…und hoffentlich wurde nichts wichtiges davon überspeichert 😉

Die Fahrt den Fluß hinauf erscheint mir endlos … waren aber wohl nur gut 80 Minuten… und dann bin ich bei den Koalas … und erleben einen Organisationsmangel ohne gleichen… Es gibt einen Pre-booked Schalter für alle die Ihre Karte irgendwie im Vorfeld gekauft haben. Das gilt auch für mich… aber jeder Voucher sieht je nach Herkunft ein bißchen anders aus und führt zu Verwirrung und Nachfragen … Rumgetippe im System… nach einer halben Stunde sind wir (5 Personen) mit einem Voucher, dann auch endlich drin … bei dem ganzen Hin und Her habe ich mein Zeittafel mit den Busfahrzeiten für die Rückfahrt und meinen Rechnungsbeleg eingebüßt … naja … waren jetzt nicht wirklich wichtig. Tief durchatmen und Koalas gucken.

Als allererstes Stelle ich mich für mein Koala-Foto an. Was sich als kluge Entscheidung herausstellt. Man ist noch frisch und ausgeruht … sieht also noch vorzeigbar aus;-) und man hat keinen Zeitdruck … Die Fotoaktion läuft nur bis 14:00 Uhr und ich habe später erfahren, dass diverse Leute fast eine Stunde in der Schlange gestanden haben, um dann doch kein Bild zu bekommen. Alles richtig gemacht … ich finde mein Bild ist richtig gut geworden und so früh am Tag ist es auch noch relativ schnell gegangen nach ca. 20 Minuten war mein Bild im Kasten. Abholen kann man es dann ca. 15 Minuten später im Store. Zusätzlich zu dem offiziellen Profi-Foto darf man auch eigene Fotos mit seiner Kamera machen. Alleinreisenden wir mir hilft auch gerne das Personal aus, so dass ich auch noch 2 privat Bilder von den 10 Sekunden Koala auf meinem Arm habe 🙂

Neben den unzähligen (es sind irgendwas um die 130 Tiere) Koalas, die dafür sorgen, dass es in weiten Teilen des Parks intensiv nach Eukalyptus riecht, gibt es auch noch jede Menge andere Tiere. Ich überwinde ein weiteres Mal meine Tierphobie, besorge mir Futter für die Kängurus und betrete todesmutig das Känguru-Fütter-Gehege…. wo ein paar Kängurus träge und satt, herumliegen und sich gelangweilt von Touristen streicheln lassen. Jede Menge Leute haben Futter auf der Hand, welches von sämtlichen Tieren ignoriert wird… es ist 12:00 Uhr, der Park ist seit 9:00 Uhr offen, anscheinden sind die Kängurus bereits völlig überfüttert. Ich lasse mein Futter in der Tasche. Ich wandere umher, schieße Fotos von dem einzigen Tier, das auf den Beinen ist … und bequatsche schließlich jemanden ein Foto von mir zu machen während ich ein liegendes Känguru streichele … auch die Emus auf dem Gelände wollen kein Futter … was mache ich denn jetzt mit meiner Tüte Tierfutter … einfach auf dem Boden auskippen … wegschmeißen… wilde Vögel füttern … erscheint mir alles irgendwie blöd … als ich das Gelände verlasse, bekomme ich mit, wie ein Pärchen diskutiert, ob sie nochmal zurück zum Shop laufen um Futter zu kaufen … e voila … Problem gelöst: ich verschenke mein Futter an das Pärchen, sollen die Ihr Glück versuchen. 🙂

Ein paar besonders gute Fotos gelingen mir während der Predator-Show… also die Greifvögel…

Auch wenn mitten auf dem Gelände gerade ein neues Gehege gebaut wird, was die Anlage etwas „zerrupft“ wirken lässt, kann man wunderbare Tierbeobachtungen und -aufnahmen machen. Und wenn man etwas Geduld hat, sieht man sogar einen Koala in Aktion … ganz gemächlich natürlich … und nicht zu viel… vielleicht mal kurz den Ast wechseln… 🙂

Glücklich über jede Menge Fotos inkl. des heiß ersehnten Koala-Bildes mache ich mich schießlich auf den Rückweg nach Brisbane… und lasse dort am Flußufer den Abend bei einer Pizza ausklingen.

Facebooktwittermail