23.07.2017

Heute steht mir wieder eine neue Erfahrung bevor … meine erste Fährüberfahrt mit Auto. Natürlich weiß ich in der Theorie wie das ablaufen wird, trotzdem bin ich ein bißchen aufgeregt. Da ich um 8:00 Uhr am Fährableger sein muss, heißt es wieder früh aufstehen. Kaum aufgestanden finde ich auf meinem Handy eine WhatsApp-Nachricht „Sturm-Meldung von Südinsel…Überflutungen … informier Dich“ … Danke liebe Daheimgebliebenen, ich weiß den Support zu schätzen, aber jetzt ist mein Adrenalinpegel natürlich am Anschlag… oh mein Gott, was wenn das alles nicht klappt, :-o…..jetzt mach Dich nicht verrückt, erstmal an der Rezeption nachfragen. … Einiges hin und her, ein Telefonat und dann habe ich folgenden Stand: Ja es gab einen Sturm und Überflutungen im Süden. Die Region zwischen Christchurch und Dunedin, sowie einige Küstenstraßen sind betroffen. Gestern wurden die Fährüberfahrten gestrichen, aber meine Fähre heute legt wie geplant ab. Der Ankunfthafen Picton sowie die Strecke nach Nelson und Nelson selbst sind save. Auch mein nächstes Ziel Kaikoura ist ok. Der Rest muss sich noch zeigen.

Puh – weiter als Kaikoura hatte ich auch noch nichts fest gemacht, da kann ich noch flexibel agieren. Alles soweit alles gut. Auf geht es!

Da die See immer noch rau ist, nehme ich noch schnell vorsorglich eine Tablette gegen Seekrankheit. Der Fährableger ist nur 20 Minuten vom Hotel entfernt und ist gut ausgeschildert. Ich muss nicht groß rätseln wo ich mit meinem Auto hin muss, an einem Schalter erhalte ich ein Ticket und die Nummer meiner Warteschlange genannt. Ich stelle mich brav ans Ende von Reihe 4. Da es wohl noch etwas dauert bis wir aufs Schiff dürfen, nutze ich die Gelegenheit und mache ein Foto von der Fähre.

Auf die Fähre fahren ist dann ein bißchen wie in ein Parkhaus fahren. Es gibt aber überall Personal, dass einen einweist und dirigiert damit man auch platzsparend parkt … nicht wie in manchen Parkhäusern wo 2 dicke SUVs 3 Parkplätze blockiern 😉

Nachdem der Wagen abgestellt ist, muss das Autodeck verlassen werden … ok irgendwo nach oben auf Deck 5 – 7 … ich suche mir einen Sitzplatz und mache es mir gemütlich … während der 3-stündigen Überfahrt kann ich ja an meinen Blogeinträgen arbeiten, aber jetzt brauche ich erst noch ein bißchen Ruhe … es ist ja noch früh … und die ganze Aufregung …… „rotschpüh“ …. schon bin ich eingeschlafen.  Irgendwann tauche ich soweit auf, dass ich registriere, dass wir tatsächlich abgelegt haben … dämmere aber gleich wieder weg… beim nächsten Mal wache ich von einigen lauten Ausrufen auf … Der Seegang ist heftig … Ich bin auf Deck 5 also recht weit oben, dennoch sehe ich die aufspritzende Gischt durchs Fenster … wieder spitze Schreie als wir erst ins Wellental kippen und dann mit spritzender Gischt in den nächsten Wellenkamm brechen…. och Kinder macht doch nicht so einen Krach … ich will noch was schlafen … bevor ich wieder im Land der Träume versinke, höre ich noch die Würgegeräusche eines Kindes irgendwo hinter mir. Zum Glück weht kein unangenehmer Geruch in meine Richtung.

Ja, um 6:00 Uhr aufstehen ist nicht unbedingt meins, und nach einem Adrenalinschub kommt es oft zu einer gewissen Erschöpfung, aber dass ich derart ausgeknockt und gleichgültig war … ich vermute die Tabletten gegen Seekrankheit haben einen gewissen Beitrag dazu geleistet.  Aber immerhin ist mir nicht schlecht geworden. Nach 2,5 Stunden war ich ausgeschlafen und putzmunter … und ziemlich allein im vorderen Teil des Schiffs … bevor ich eingeschlafen war, hatte ich noch eine Durchsage mitbekommen, dass der hintere Teil des Schiffs stabiler und daher bei Seekrankheit zu bevorzugen ist. Schätze da sind jetzt alle anderen.

Schließlich kommt die Durchsage, dass die Autofahrer zu Ihren Wagen zurückkehren sollen. Vom Schiff runterfahren ist dann schon fast „business as usual“. Während ich auf das Signal warte, dass ich losfahren darf, mach ich schon mal mein Navi startklar. Es geht nach Nelson … ca 2 Stunden Fahrt … ähhh warum sagt mein Navi, dass ich erst um 23:55 Uhr in Nelson ankomme und wie so geht die Route mitten durchs Meer … hat das Ding jetzt einen Schaden … wir sind doch schon im Hafen. Naja jetzt erstmal vom Schiff runter und dann sehen wir weiter.

Kaum bin ich an Land auf einer „echten“ Straße, bekommt sich mein Navi wieder in den Griff und es kann los gehen … Auf nach Nelson.

Die Fahrt führt durch eine wunderschöne Gegend (siehe Titelbild). Es gibt jede Menge Weinberge … ich wußte zwar, dass Neuseeländische Weine schwer im Kommen sind, aber dass es soviele Weingüter gibt, hatte ich nicht erwartet. Ich habe mittlerweile bereits einige Weißweine (Sauvignon Blanc und Pinot Gris) probiert, wirklich sehr lecker. 😉

Na das war ja mal ein Tag … jetzt erst mal in Nelson einrichten und den Wetterbericht für morgen prüfen.

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