19.07.2017

Schon seit ich in Neuseeland angekommen bin, erzählen mir alle, dass man unbedingt eine Rafting Tour machen muss.

Rafting steht für mich für eine der ultimativen Outdoor-Action-Aktivitäten, bestimmt körperlich sehr anstrengend … und Hallo! wir haben Winter es ist kalt und das Wasser ist bestimmt noch viel kälter. Und ich bin mir überhaupt nicht sicher, dass ich daran gefallen finden oder gar Spaß haben könnte.

Als ich vorgestern in Taupo angekommen und mich in der i-Site über die Möglichkeiten informiert habe, wurde mir wieder das Rafting empfohlen … worauf ich die oben angeführten Gegenargumente aufführt.

Hier die Antwort: So anstrengend ist es nun auch nicht und das hält einen warm. Gegen die Kälte bekommt man einen Thermo-Anzug und bei diesem Anbieter werden sie anschließend zu einer Heißen Quelle gebracht und bekommen heiße Suppe, da ist das bißchen Kälte sofort wieder vertrieben.

Meine Zweifel, dass mir das vielleicht gar keinen Spaß macht, hat die Dame einfach unter den Tisch fallen lassen.

Abends habe ich wieder mal diverse Optionen geprüft, den Wetterbericht geschaut und in mich hinein gehorcht auf was ich denn Lust habe ….noch mehr „Mondlandschaften“ alá Te Puia und Wai-O-Tapu … Nein, wird langweilig!

Maori-Kultur … ganz klares NEIN … Hakas habe ich vorerst genug gesehen.

Rafting???? Ich weiß nicht. Ob es mir gefällt, kann ich nur rausfinden in dem ich es ausprobiere. Es ist nicht so, dass ich Angst davor hätte…. die Vorstellung übt nur auch keinen besonderen Reiz auf mich aus….  selbst auf die Zipeline war ich zumindest neugierig…

Also gut … Kalt ist es sowieso … Nass wird es übermorgen wahrscheinlich auch ebenfalls sein, warum dann  nicht die ultimative „kalte Dusche“ und dannach bist Du wieder um eine Erfahrung reicher! Also habe ich gestern eine Rafting-Tour für den Folgetag gebucht und habe anschließend gedacht: Du musst bescheuert sein, irgendwann fällst Du mit diesen „Mal-sehen-was-passiert-Entscheidungen“ gehörig auf die Nase. Wenn das mal gut geht.

Um 10:45 Uhr werde ich wie vereinbart am Motel abgeholt. Es wird noch ein Pärchen eingesammelt, bevor wir zum Tangariro River fahren …. ist mal wieder typisch: ich (Deutsche) war eine Viertelstunde vorher bereit [wenn ich beschäftigt bin, bin ich zwar auch gerne mal zu spät dran, aber da ich alles bewusst ohne Zeitdruck plane, kommen die Pünktlichkeitsgene zum Tragen] und habe schon fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit draußen gestanden … das „Kiwi-Pärchen“ muss erst gesucht und aus dem Zimmer geholt werden … 🙂

Wir sind zu fünft und keiner von uns hat sowas schon mal gemacht… Ich hatte gehofft, dass neben dem Guide ein oder zwei mit ein bißchen Erfahrung dabei sind. Keine Ahnung warum ich das besser gefunden hätte???

Schnell in die Ausrüstung gesprungen … ok,ok… wer schon mal einen Thermo-Schwimm-Suite angezogen hat, weiß es geht nicht schnell und hat eher was mit Wurst in die Pelle quetschen zu tun… Ich führe das jetzt nicht weiter aus… schließlich sind wir bereit, wir werden in einen Van gepackt und es geht los.

Am Flußufer angekommen besteht unsere erste Aufgabe darin das Boot zum Wasser zu tragen. In den „Wasserschuhen“ über Schotter und Felsen laufen und dabei ein recht schweres Boot schleppen strengt mich an. Vielleicht ist Raften doch körperlich anstrengender als die Dame behauptet hat und ich werde mich hier total überfordern???? Jetzt kann ich es nicht mehr ändern… ich muss da wohl durch…also schiebe ich  meine Bedenken beiseite und konzentriere mich auf die vor mir liegende Aufgabe: einen Schritt nach den anderen und das Boot möglichst nicht über den Boden schleifen lassen, puh … endlich sind wir am Ufer.

Einweisung, Platzzuweisung (ich sitze hinten links… was mir als Linkshänder entgegen kommt) und dann sind wir im Wasser….

… und ich habe einfach nur Spaß!!!!!! Ich weiß nicht warum, ich kann auch nicht erklären, was so toll ist, aber es ist sensationell…

Das war der bisher beste Tag seit ich am 01. Mai aufgebrochen bin. Vielleicht auch deshalb, weil ich so überhaupt keine Erwartungen daran hatte.

P.S. Für die Fachleute es waren Stromschnellen vom Grad 3 also für Anfänger gut geeignet.
Für alle Interessierten, ja auch die Landschaft war wirklich toll, war für mich aber nur zweitrangig. Mein Fokus lag eindeutig auf dem brausenden Wasser über das wir mit unserem Boot gefahren, gehüpft und gesaust sind.

😀

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Kommentare

  1. Auf der Agger fahren macht bereits Spaß…
    aber das klingt nach einem echt tollen Erlebnis!

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